Im Erdgeschoss des Clubheims befindet sich das älteste Stück unseres modellbahnerischen Schaffens - eine Großanlage der Spurgröße „N“. Die Anlage ist in Rahmenbauweise erstellt worden. Durch diese Bauart ist eine spätere Verdrahtung der Anlage einfacher, außerdem ist man bei der landschaftlichen Gestaltung erheblich freier als bei anderen Bauweisen.
Wenn ein Zug den Bahnhof „Asbach“ auf der Hauptstrecke in Richtung Industriegebiet verlässt, sieht man zur rechten Hand zunächst das Betriebswerk (BW), das älteste Teilstück der 1973 begonnen Anlage. Es wurde nach dem Vorbild des BW Bielefeld gestaltet. Beim Original war das Dach des Ringlokschuppens inzwischen eingestürzt und die Drehscheibe von Unkraut und Bäumen überwuchert. Mittlerweile hat auf dem Gelände eine Diskothek ihre Bleibe gefunden. Und der Lokschuppen ist äußerlich renoviert. Leider wird hier jedoch nie wieder eine Lokomotive zu Gast sein - höchstens im Modell.
Auf der linken Seite erstreckt sich ein ausgedehntes Industriegebiet mit Hafenanlage dessen endgültige Ausgestaltung schon zu 2/3 realisiert wurde. Bald darauf fährt der Zug in einen Tunnel ein. Über ihm im Autokino herrscht schon reger Betrieb beim Film: Mord im Orientexpress. Die Strecke tritt erst wieder vor einer Bogenbrücke zu Tage, die den Fluss Asbach überquert. Zur linken Seite sehen wir Camper und Angler und unterqueren danach die Hauptstrecke, welche den Bahnhof Asbach auf der anderen Seite anbindet.
Die Hintergrundgestaltung fügt sich harmonisch ein und setzt sich fast unmerklich fort bis sich der Blick in der Ferne verliert. Vor uns erhebt sich trutzig die Coburg, dessen gleichnamigen Ort wir rechts liegen lassen. Ein langer Tunnel folgt, an dessen Ende sich der Bahnhof Kirchhorsten befindet. In diesem idyllischen, alten Städtchen haben wir die Möglichkeit in die nicht elektrifizierte Bahn umzusteigen, die uns von hier aus nach Coburg bringt. Wenn wir noch etwas Zeit hätten, könnten wir mit der Straßenbahn die Stadt erkunden.
Seit Januar 2007 bringen auch Busse die Reisenden in die nähere Umgebung. Doch der Schnellzug verlässt bald den Bahnhof Kirchhorsten und tritt nach einer Kurve verdeckt unter der Stadt, teils hinter hohen Häusern, auf der großzügigen, lang gezogenen Paradestrecke wieder hervor. Auf der rechten Seite sieht man in weiter Ferne das rote Signallicht eines Fernsehsenders. Ein einsames Haus begrüßt uns, bevor wir wieder in einen Tunnel eintauchen. Am Ende unterqueren wir die Nebenbahnstrecke, die von Coburg zunächst unter Faschinenbauten und über eine lang gestreckte Kastenbrücke ebenfalls dem Bahnhof Asbach zustrebt.
10 Signalabschnitte, alle mit einer automatischen Anfahr- und Bremsverzögerung, haben wir durchfahren, wenn sich der Kreis in Asbach schließt. Die Gegenrichtung ist ebenfalls in 10 Abschnitte mit Überwachung aufgeteilt. Auf dem Gleisplan ist das Stellwerk, das sich unmittelbar über dem 22-gleisigen Abstellbahnhof erhebt, nicht dargestellt. Auf dem großen Stellpult, welches sich über die gesamte Breite des Raumes von 4 m erstreckt, haben 3 Bediener Platz. Sie können von hier die gesamte Anlage überblicken und die Züge steuern. Da es bei der Tiefe des Anlagenraumes und dem hohen Besucheransturm an den Schautagen nicht zweckmäßig war, den Nebenbahnhof „Coburg“ und den Durchgangsbahnhof „Kirchhorsten“ auch vom großen Stellpult aus zu bedienen, wurden hier separate Lösungen erarbeitet.
Auf der Anlage wurden ca. 225 m flexible Gleise unterschiedlicher Fabrikate verlegt. Dabei sind etwa 100 m Gleislänge dem Auge des Betrachters entzogen. Außerdem kamen 152 Weichen, davon 134 mit elektrischem Antrieb, 3 Doppelkreuzweichen und 1 Drehscheibe zum Einbau. Inzwischen ist die N-Anlage auf Digitalbetrieb umgerüstet.